Unser Wolfenbüttel der Vielen. – Ein historischer Rundgang durch die Stadt.

Für den historischen Stadtrundgang in Sachen Vielfalt und gegen Rassismus habe ich die Station 3: „Mehr technische Vielfalt“ – Klein Venedig vorgestellt. Hier das Video und das Transskript.

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Hallo und herzlich Willkommen beim Stadtrundgang gegen Rassismus und für Vielfalt der Gesellschaft!

Ich bin Stefan Brix und stehe hier in Wolfenbüttel in der Stobenstraße vor Klein Venedig.

Das hört sich italienisch an, hat seinen Ursprung aber in den Niederlanden. Der Niederländer Wilhelm (Willem) de Raet kam im Spätsommer 1574 aus Antwerpen – das liegt in Belgien – nach Wolfenbüttel und begann vom Herzog Julius als „Baumeister zu Wasser und zu Lande“ ernannt mit dem Ausbau der Oker. Herzog Julius wollte auch am heutigen Juliusmarkt eine Großstadt gründen, um Braunschweig ökonomisch an den Rand zu drücken. Dafür ließ er Werbeschriften drucken und ausgeben, um gezielt aus den Niederlanden Handwerker und Kaufleute zur Ansiedlung in Wolfenbüttel zu bewegen. Bekannter als Wilhelm de Raet ist sein Nachfolger Hans Vredemann de Vries, der ebenfalls über Antwerpen nach Wolfenbüttel gekommen. Beide führten umfangreiche wasserbauliche Maßnahmen durch, machten die Oker schiffbar und legten innerhalb Wolfenbüttels Grachten an so wie diese hier, die bis heute erhalten ist.

Um noch mehr Wasserwege in Wolfenbüttel zu entdecken, gibt es übrigens einen schönen ausführlich beschriebenen Rundgang, den wir in der Videobeschreibung verlinken.

Klein Venedig also hat seinen Namen aus Italien, seinen Ursprung in den Niederlanden und ist heute immer noch eine Touristenattraktion in Wolfenbüttel.

Und damit sind wir beim Thema Vielfalt:
Einwanderung bringt auch Innovation mit sich, so wie in diesem Falle technische, ja stadtbildprägende Innovation. Und was hat das mit Rassismus zu tun? – Das bitte ich euch und Sie sich selbst zu fragen wenn ihr das nächste Mal sowas denkt wie “Die Holländer können doch sowieso kein Auto fahren oder kein Fußball spielen.” Dann kann man überlegen, ob solche Gedanken wert sind gedacht zu werden, ob so etwas stimmen kann, ob wirklich alle Niederländer Holländer sind und ob solche Verallgemeinerungen sich überhaupt irgendwie lohnen.

Ich glaube das nicht, denn diese, wenn auch kleinen, Alltagsrassismen treiben nur Keile in unsere Gesellschaft, ganz egal wo: in der Welt, in Europa, in Deutschland oder in Wolfenbüttel, ohne irgend ein Problem der Zwischenmenschlichkeit zu lösen. – Denn Rassismus ist niemals eine Antwort.

Habt eine schöne Zeit in Wolfenbüttel!

 

Die Playlist für den kompletten Rundgang

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